Unsere Geschichte

Am 6. Oktober 1915 wurde von acht jungen Turnern im Restaurant Blume der Turnverein Magden gegründet. Leo Hahn übernahm als "Viertbezler" die Vereinsleitung. Die ersten Jahre fielen in die Wirren des Ersten Weltkrieges, was den jungen Turnverein in seiner Entwicklung stark behinderte. Am Anfang konnte die Gemeinde kein geeignetes Lokal zur Verfügung stellen. Die Turnstunden wurden daher im Saal zur Sonne abgehalten, bis 1919 Pächter Kunz wegen zu viel Lärms und Demolierung des Saals die Benützung desselben kündete.

Der TV MAGDEN wandte sich darauf an die Gemeinde und erhielt vom Gemeinderat das ehemalige Spritzenhaus (Schulstrasse 4) zugewiesen. Da der TV MAGDEN - er hatte mittlerweile 25 Aktivmitglieder - dieses Lokal als ungeeignet erachtete (zu niedrig, kalt, Durchzug, Zementboden), liess er vom Rheinfelder Zimmermeister Wilhelm Meier einen Kostenvoranschlag für einen Um-/Ausbau des Spritzenhäuschens anfertigen und legte diesen im Oktober 1919 der Gemeindeversammlung vor - mit dem nachdrücklichen Hinweis, dass ein gemeindeeigenes Turnlokal ja auch der Schule zugute kommen würde.

Nach Rückfragen beim Kanton und eigenen Abklärungen stellte der Gemeinderat fest, dass die vom TV MAGDEN vorgeschlagene Lösung nur halb so teuer war wie die kleinste Normalturnhalle, die allerdings auch um zwei Drittel grösser gewesen wäre. Aber offenbar war den Magdenern der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach. So wurde das alte Spritzenhaus zum Turnlokal umgebaut und sollte seinen Dienst während rund vierzig Jahren tun!

Der erste öffentliche Auftritt folgte an der 1.-August-Feier 1917. Im selben Jahr besuchten vier mutige junge Männer das Kantonalturnfest in Zofingen. Von 1917 bis 1994 hat der Turnverein Magden schliesslich an jedem Kantonalturnfest teilgenommen und zum Teil mit sehr guten Leistungen aufgewartet.

In den Reihen des Turnvereins fanden sich nebst guten Athleten auch immer gute Organisatoren. Deshalb seien hier einige spezielle Anlässe genannt:

  • Nach sechsjährigem Bestehen wurde im Mai 1921 die erste Vereinsfahne eingeweiht.
  • 1948 fand auf "Weihern" ein Spieltag statt. Als Höhepunkt ist eine Delegation aus Holland zu erwähnen, die zur Unterhaltung auftrat.
  • Viermal führten die Magdener den Fricktalischen Herbstschwinget durch.
  • 1957 liess die Brauerei Feldschlösschen den Sonnensaal umbauen. Dank dem neuen Saal konnte im Februar 1959 eine Zwischenrunde der Schweizer Gerätemeisterschaft in Magden stattfinden. Unter der Leitung von Weltmeister Josef Stadler zeigten zehn Kunstturner vor einer grossen Zuschauerzahl ihr Können.
  • Der 28. August 1960 war für alle Turner ein grosser Tag. Mit einem grossen Jugendfest weihte Magden die erste Turnhalle ein. Da nun schöne und zweckmässige Turnanlagen und Räumlichkeiten zur Verfügung standen, konnte ein Jahr später der Aargauer Kunstturnertag in Magden durchgeführt werden.
  • 1965 feierte der Turnverein mit einem grossartigen Fest seinen 50. Geburtstag. Gleichzeitig durfte der Fähnrich das neue Vereinsbanner entgegennehmen.
  • Für den Turnverein war es eine Ehre, im Mai 1983 den Aargauischen Nationalturntag durchzuführen. Am Samstag fand eine Abendunterhaltung statt. Am Sonntag nahmen bei anfänglich bedecktem Himmel und etwas glitschigem Boden 213 Turner in den Disziplinen Steinstossen, Steinheben, Hochsprung, Weitsprung und Schwingen den Wettkampf auf.
  • Zur Tradition wurden die Abendunterhaltungen: Verschiedene Tanzeinlagen, turnerische Darbietungen und Theaterstückchen erfreuten jeweils eine grosse Zahl von Gästen.
  • Noch bis Ende der 90er-Jahre wurde jeweils am Weissen Sonntag das Eierlesen durchgeführt.
  • Alljährlich kämpften zum Saisonabschluss die Aktiven beim Endturnen um einen schönen Wanderpreis.
  • Dreimal hat der TV mit grossem Erfolg den Fricktalischen Kreisjugitag durchgeführt.
Auch heute noch stehen neben den turnerischen Aktivitäten diverse Anlässe auf dem Programm. Sie haben aber ein ganz anderes Gesicht bekommen: Spiel ohne Grenzen sowie Handball- und Volleyballplauschturniere. Im Jahr 2001 wurde erstmals ein "Sport & Fun Weekend" und ein "Fussballgrümpeli" durchgeführt. Ein Karussell für die Kleinen, die "Oldies-Bar" am Abend und der Sonntagsbrunch fanden grossen Anklang. Im Laufe der Jahrzehnte traten jedoch die turnerischen Aktivitäten immer mehr in den Hintergrund und stattdessen wurde der Spielbetrieb ausgebaut.

Handball im Vormarsch
Die Anfänge des Handballs in Magden sind in den frühen 50er-Jahren zu suchen. Auf einem Wiesenplatz fanden die ersten Spiele statt, wobei jeweils zuerst die Tore gebaut werden mussten. Handball spielte nach und nach eine immer wichtigere Rolle in unserem Verein. Ende der 50er-Jahre beteiligte sich der TV MAGDEN auch an der Wintermeisterschaft der Region Nordwestschweiz. Zwischen 1961 und 1966 wurden die grössten Erfolge erzielt. Unvergessen bleiben die Aufstiegsspiele in die Nationalliga B, unter anderem gegen den BTV Aarau, der mit verschiedenen Internationalen antrat.

Die Euphorie flachte aber bis zum Anfang der 80er-Jahre wieder ab. Handball wurde zum Plausch gespielt; Ambitionen hatte man keine grossen mehr. Man musste froh sein, immer genug Spieler zu haben um eine Mannschaft stellen zu können. Durch Mundpropaganda konnten jedoch nach und nach neue Spieler gewonnen werden. Unter Einbezug der stärksten Junioren schaffte die Mannschaft 1985/86 den Aufstieg in die dritte Liga. Da man diesen Jungtalenten die Möglichkeit geben wollte, sich beim TV Möhlin zu profilieren, fehlten sie in Magden; darum gelang der Start nicht optimal. Trotzdem konnte der Ligaerhalt gesichert werden.

1988 wurde die neue Doppelturnhalle eingeweiht. Der TV hatte es bis zu diesem Jahr bereits in die 2. Liga geschafft. Und heute, im Jahre 2012, verfügt er nebst einer 1. Liga-Mannschaft auch über eine Mannschaft in der 3. Liga. Nachwuchs erhofft man sich aus den Mannschaften der Junioren. Die Heimspiele der Handballmannschaften sorgen für reges Interesse. Man trifft sich in der Turnhalle und plaudert bei einem Bier oder Schorle über Gott und die Welt.

Neue Trends: Volleyball...
Der eigentliche Startschuss für den Volleyball-Spielbetrieb fiel 1975, nachdem Maria Schunk und Rolf Altermatt einen J+S-Leiterkurs absolviert hatten. Man stellte unter der Leitung von Rolf eine Juniorenmannschaft zusammen. Durch Zuzüge einiger routinierter Spieler konnte innert kurzer Zeit ein schlagkräftiges Team gebildet werden. Der Start erfolgte 1976 in der 4. Liga, und zwei Jahre später spielte man bereits in der 2. Liga. Viele Jahre konnte man in der kantonalen Spitze mithalten. Da jedoch der Nachzug junger Spieler versäumt wurde, war der Abstieg im Jahre 1983 nicht aufzuhalten. Nach drei vergeblichen Anläufen, den Aufstieg wieder zu bewerkstelligen, beschlossen die Spieler, die Mannschaft aufzulösen. Seit der Saison 1996 gibt es im TV Magden keine Herren-Volleyballmannschaft mehr. Ehemalige Spieler finden sich in der Männerriege wieder zum gemeinsamen Spiel. Hingegen ist eine Damenmannschaft weiterhin aktiv und momentan in der 4. Liga vertreten.

...und Basketball
Seit 1994 verfügt der Turnverein auch über eine Basketballmannschaft, die sich bis in die 2. Liga hochgekämpft hatte, mittlerweile jedoch wieder in der 3. Liga tätig ist. Im Herbst 2001 griff zum ersten Mal eine Juniorenmannschaft ins Spielgeschehen ein, welche jedoch nicht lange bestand hatte. Seit einigen Jahren gibt es jedoch ein paar Damen, welche ihrer Basketball-Leidenschaft nachgehen und auch aktiv an der Meisterschaft teilnehmen.

1996 wurden erstmals Frauen in den TV aufgenommen. Die Volleyballerinnen des Frauenturnvereins wurden in den Spielbetrieb integriert. 86 Jahre nach der Vereinsgründung übernahm mit Anita Arcangeli im Jahr 2000 zum ersten Mal eine Frau das Präsidentenamt. Im Jahre 2001 zählte der Turnverein 230 Mitglieder (130 Aktive, 20 Ehren-, 20 Frei- und zahlreiche Passivmitglieder). Einziger Ehrenpräsident war der 1994 verstorbene Josef Kaiser.

Männerriege
1960 wurde als Untersektion des TV Magden die Männerriege gegründet. Männer mittleren Alters treffen sich einmal pro Woche zur Turnstunde. Im Vordergrund stehen sportliche Aktivitäten zur Erhaltung der Fitness und Beweglichkeit. Der Spielbetrieb mit Fussball, Basketball, Unihockey, Faustball und Volleyball rundet das Trainingsprogramm ab. Sportlich ambitionierte Mitglieder treffen sich zusätzlich einmal pro Woche zum Volleyballtraining und spielen in der regionalen Meisterschaft mit. Im Sommer findet ein Wechsel in die Sparte Faustball statt, ebenfalls mit Meisterschaftsbeteiligung.

Weitere Aktivitäten sind: Wandern und Skifahren sowie verschiedene durch den Verein organisierte Anlässe, zu denen auch die Lebenspartnerinnen eingeladen sind. Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das 40-Jahr-Jubiläum im Jahre 2000. Ende 2001 zählte der Verein 100 Mitglieder.

Anita Arcangeli, Karl Spaar
ImageImageImageImage